Bildquelle: By Juri Hößelbarth (Flickr: [1]) [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons
Viele Menschen nehmen sich für das kommende Jahr bestimmte Vorsätze. Die ideale Gelegenheit, um 2012 mehr für die Umwelt und unsere Gesellschaft zu tun. Gemeinsam und in kleinen Schritten können wir im neuen Jahr eine Menge bewegen - die folgenden Tipps sind der ideale Einstieg dafür. Niemand muss Wunder vollbringen und dennoch kann jeder seinen kleinen Teil zum Umweltschutz und zu einer besseren Welt beitragen, wir müssen nur einfach mal damit anfangen!
1. Zeitlose Mode aus fairem Handel
Man schaut in den Kleiderschrank und muss oft feststellen, dass man Kleidungsstücke besitzt, die einfach nicht mehr angesagt und schick sind. Entweder man sortiert sie

Sinnvoller ist es, wenn man auf zeitlose Kleidung setzt, die durch ihre Farben und die schlichte Optik irgendwie nie "out" sein kann. Außerdem ist es doch eh viel schöner, wenn man nur echte Lieblingsteile besitzt, mit denen man alt werden kann. Davon profitiert letztlich nicht nur der Geldbeutel, sondern auch die Umwelt, weil diese Mode kein Verfallsdatum kennt und somit weniger Kleidung neu gekauft werden muss.
Gleichzeitig sollte man darauf achten, unter welchen Bedingungen die eigene Kleidung produziert wird. Oft herrschen sehr schlechte Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit in den Fabriken großer Textilkonzerne - eine Alternative ist dabei der faire Handel. Dieser sichert den ArbeiterInnen einen existenzsichernden und guten Lohn, verbietet Kinderarbeit und sorgt dafür, dass sich die Arbeiter gewerkschaftlich organisieren können, gerechte Arbeitszeiten haben und nicht von sexueller oder körperlicher

In Kombination mit Bio-Baumwolle wird daraus ein langlebiges und umweltfreundliches Kleidungsstück- ein echtes Lieblingsteil eben.
Verschiedene Hersteller haben diese Idee bereits aufgegriffen und auf wirklich schöne Art und Weise umgesetzt. Beispielsweise toodot und Knowledge Cotton Apparel sind zwei Modelabels, die zeitlose Kleidung aus Bio-Baumwolle mit fairem Handel kombiniert haben. Aber schaut selbst!
Der etwas höhere Preis hat somit seine entsprechende Rechtfertigung und ist letztlich auch gar nicht hoch, weil man schließlich auf diese Weise viel weniger Kleidung kaufen muss.
Bildquellen: toodot, Knowledge Cotton Apparel
2. Bitte einsteigen! - Mit Bus und Bahn umweltfreundlich ans Ziel gelangen

Kritiker führen gerne Verspätungen als Manko an und entscheiden sich letztlich doch für das Auto. Aber wer bedenkt die Autobahnstaus?
Außerdem hat man in den öffentlichen Verkehrsmitteln endlich Zeit zum Lesen, zum Beobachten der Landschaft oder um für ein paar Minuten die Augen schließen zu können.
Bildquelle: aboutpixel.de/ In der U-Bahn © mgprojects
3. Stoffbeutel statt Plastiktüte
Egal, wo man einkaufen geht, überall bekommt man Plastiktüten hinterher geworfen. Das Problem ist allerdings, dass diese aus dem sehr knappen Rohstoff Erdöl bestehen

Was bleibt dem bewussten Verbraucher dann noch als Alternative? Sehr beliebt sind neuerdings sogenannte Jutebeutel, die leider in der Regel nicht fair gehandelt sind und nicht aus ökologischen Materialien gefertigt wurden.
Bei Greenality gibt es allerdings sehr schöne Beutel aus Bio-Baumwolle, selbstverständlich unter guten Arbeitsbedingungen gefertigt. Ansonsten beim nächsten Einkauf einen Rucksack oder Einkaufskorb mitnehmen :-)
Bildquelle: nest_im, Flickr, CC BY-SA 2.0
4. Atomausstieg selber machen
Die Katastrophe von Fukushima haben die Meisten warscheinlich schon vergessen und doch muss man sich bewusst machen, dass in Deutschland weiterhin neun Atomkraftwerke am Netz sind, radioaktiven Müll produzieren und ein dauerhaftes Risiko für alle

Aber nicht nur Atomkraftwerke sind ein echtes Problem, schließlich sind Kohlekraftwerke für schätzungsweise ein Drittel der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Hierbei wird durch das Verbrennen von Kohle Strom erzeugt - Oxfam schätzt, dass 2008 auf diese Weise mehr als 310 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen wurden. Die großen Stromkonzerne Vattenfall, E.ON, RWE und EnBW setzen dennoch weiter auf diese Technologien und sind dafür verantwortlich, dass sich 20 neue Kohlekraftwerke in Planung oder bereits im Bau befinden. Durch solche Maßnahmen wird bewusst der Ausbau der erneuerbaren Energien verhindert.
Wir können das allerdings gemeinsam verhindern, indem wir den Stromanbieter wechseln und Kunde bei einem echten Ökostromanbieter werden. 100 % Ökostrom gibt es nur von Elektrizitätswerke Schönau (EWS), Greenpeace Energy, Naturstrom und Lichtblick. Alle anderen Versorger, die Ökostrom versprechen, verdienen gleichzeitig Geld mit Kohle- und/oder Atomstrom. Weitere Informationen zum Stromanbieterwechsel gibt es auf atomausstieg-selber-machen.de
Bildquelle: atomausstieg-selber-machen.de, CC BY-NC-SA 3.0
5. Lokal handeln, global denken
Für viele Menschen sind Bananen, Paprika, Tomaten und Gurken im Winter selbstverständlich. Außerdem sollte sie möglichst günstig und frei von jeglichen Makeln sein. Dabei wird oft allerdings vergessen, dass Obst und Gemüse weite Transportwege zurücklegen müssen, um letztlich bei uns im Supermarkt zu landen. Bananen beispielsweise müssen den weitaus längsten Weg zurücklegen, weil diese aus mittel- und südamerikanischen Ländern wie Ecuador, Panama, Nicaragua oder Costa Rica stammen. Dort werden die Bananen noch grün geerntet, direkt vom Feld abtransportiert und gelangen schließlich per Schiff innerhalb von zwei Wochen nach Europa. Damit sie nicht vorzeitig reif werden, greift man zu verschiedenen Methoden. Ehe das Obst in die Geschäfte gelangt, wird es noch in sogenannte Bananenreifereien gebracht um die gewohnte gelbe Farbe zu erhalten. Es ist ganz offensichtlich, dass Anbau und Transport extrem klimaintensiv und Banenen trotzdem sehr günstig sind.
Dafür sind große Konzerne verantwortlich, die in den Anbauregionen Kleinbauern vertreiben, den Regenwald abholzen und auf dem Land riesige Plantagen errichten. Um der gigantischen Nachfrage nach Bananen nachkommen zu können, werden viele Arbeiter benötigt - auch Kinder! Bei sehr hohen Temperaturen müssen sie die bis zu 50-Kg schweren Bündel abernten und in Kisten verpacken. Besonders schlimm ist es, wenn die Flugzeuge das sehr giftige Pflanzenschutzmittel über den Feldern ablassen, obwohl die Arbeiter sich dort aufhalten. Viele berichten von einem Brennen in den Augen, in der Lunge und auf der Haut. Einigen Menschen hat es auch schon das Leben gekostet.

Eine gute Alternative sind dabei Bio-Bananen, die das Fairtrade-Siegel tragen, weil dieses Siegel gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne garantiert. Das Bio-Siegel versichert, dass Gentechnik und jegliche giftige Pflanzenschutzmittel untersagt sind.
Paprika, Gurken und Tomaten beispielsweise stammen aus großen Gewächshäusern in Spanien oder den Niederlanden. Dort wird Gemüse und Obst unter sehr umweltschädlichen Bedingungen angebaut. Besonders im Winter stammen alle Produkte aus sehr energieintensiven Kühlhäusern. Dennoch spricht nichts dagegen, wenn man im Winter auf Obst und Gemüse zurückgreift. Man sollte es allerdings in Maßen tun und versuchen auf faire und ökologische Produkte zurückzugreifen.
Ansonsten einfach den Einkaufszettel an die Jahreszeit anpassen: Spargel im Frühling, Erdbeeren im Sommer, Zwetschgen im Herbst und im Winter Grünkohl. Empfehlenswert sind außerdem Wochenmärkte, wo regionales Obst und Gemüse direkt vom Erzeuger stammen.
Regional handeln und global denken :-)!
Bildquelle: By Stadt Dachau - Abteilung 2.2 (Stadt Dachau) [Public domain], via Wikimedia Commons
6. Ich nehm das Rad. Du auch?

Und mal ehrlich: Eigentlich ist es doch wirklich angenehm, wenn man entspannt durch die Natur radeln kann, statt im Stau zu stehen und sich über andere Autofahrer ärgern zu müssen, oder? Jede noch so kleine Fahrt mit dem Rad entlastet unsere Umwelt - ansonsten einfach zu Fuß gehen.
Bildquelle: aboutpixel.de / Fahrradlampe © drg/Mandy Tippelt
7. Mach die Glotze aus
"Television ist eating your brain" - Ein durchaus bekannter und ernstzunehmender

Reclaim your Life!
Bildquelle: freepik.com
8. Ich esse Blumen und das ist auch gut so!
Fleisch gehört mit zu den größten Klimakillern und gleichzeitig schafft unser extremer Fleischkonsum viel Tierleid. Greenpeace schätzt, dass jeder Deutsche pro Jahr ca. 60 Kilogramm Fleisch verzehrt, dass zu 98 Prozent aus Massentierhaltung stammt. Viele reden sich ein gutes Gewissen, indem sie behaupten nur noch Fleisch aus guter Haltung zu kaufen. Problematisch ist allerdings, dass jegliches Fleisch vom Discounter aus Massentierhaltung stammt und auch beim Bio-Fleisch Tiere sterben müssen. Warum haben wir Menschen eigentlich das Recht Tiere zu töten und zu essen? - Schließlich sind wir doch schon so fortgeschritten, dass wir in der Lage sind uns problemlos vegetarisch/vegan ernähren zu können. Statt Fleisch gibt es heute Tofu und andere Alternativen, die eine fleischfreie Ernährung ermöglichen. Außerdem verursacht ein Kilo Rindfleisch 36 Kilogramm Kohlendioxid - so viel wie eine Autofahrt von 250 Kilometern.
Des Weiteren werden für unseren Fleischkonsum riesige Regenwaldflächen gerodet, um neue Weideflächen zu schaffen. Mal ganz davon abgesehen, dass es auch eine moralische Frage ist: Mit dem eingesetzten Futtermittel könnten wir den Welthunger komplett bekämpfen.
"Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht." (George Bernard Shaw)
9. Gebraucht statt neu kaufen
Es gibt etliche Handys, die bei einem in der Schublade viele Jahre versauern.
Würden wir unsere Kleidung, technische Geräte usw. deutlich länger benutzen, müssten viel weniger Gegenstände neu gekauft werden, was letztlich der Umwelt und unserem Geldbeutel zugute kommen würde. Und wer sich doch ein neues Handy oder einen neuen PC zulegen möchte, sollte auf gebrauchte Ware zurückgreifen, weil diese oft vom Hersteller/Händler überholt wurde und einwandfrei funktioniert. Oder einfach mal einen Secondhand-Laden,Flohmarkt oder Auktionshäuser abchecken :-).
Bildquelle: By Usien (Own work) [GFDL or CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
10. In die richtige Tonne damit

Ganz schlimm sind übrigens die Leute, die ihren Müll in einem durchsichtigen Plastikmüllsack entsorgen und diesen dann einfach in die schwarze Tonne geben. So entgehen viele wichtige biologische Abfälle, Altpapier und andere recycelbare Stoffe.
Auch gut wäre es, wenn wir anfangen einfach gleich weniger Müll zu produzieren, indem wir Produkte mit weniger Verpackung kaufen oder Verpackungen mehrfach verwenden.
Bildquelle: By Ra Boe (selbst fotografiert DigiCam SP-550) [CC-BY-SA-2.5], via Wikimedia Commons
Dies ist nur eine sehr kleine Auswahl an Tipps und Tricks, die jeder einzelne befolgen kann, ohne auf viel verzichten zu müssen. Und wem diese Tipps nicht reichen, der sollte auch in Zukunft meinen Blog lesen, da dieser regelmäßig Denkanstöße, Tipps und interessante Artikel liefert. Auch im Jahr 2012!
Ich wünsche an dieser Stelle allen Lesern einen guten Rutsch in das kommende Jahr 2012!