„Jamendo – Mach die Ohren auf“ heißt es im Logo der Internetseite von jamendo.com. Ganz offensichtlich geht es hier um Musik – um legale und kostenlose Musik!
Besonders in der heutigen Zeit kämpft die Musikindustrie vehement gegen das illegale Herunterladen von Musik aus dem Internet und agiert dabei sehr erfolgreich, da im Jahr 2005 noch über 400 Mio. Songs illegal heruntergeladen wurden und bereits 4 Jahre später nur noch knapp 260 Mio. Lieder. Aus der Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) geht ebenfalls hervor, dass 2005 noch 4,4 Mio. Nutzer Tauschbörsen und ähnliche illegale Seiten genutzt haben, was im Jahr 2009 nur noch 2,9 Mio. User getan haben. Die Zahl der Raubkopien ist also stark rückläufig, wovon besonders Plattformen wie Musicload und Napster profitieren, die tausende Songs legal zum Verkauf anbieten. So hat sich die Zahl der bezahlten Musikdownloads in den vergangenen 5 Jahren fast verdoppelt. Schätzungsweise 6,7 Mio. Nutzer haben im Jahr 2010 kostenpflichtige Download-Plattformen genutzt, was einen Anstieg von ca. 2,3 Mio Nutzern zum Vorjahr bedeutet. Überraschend ist sicherlich auch, dass im vergangenen Jahr etwa 3,1 Mio. Menschen originale CDs erworben haben.
Das ist gewiss ein wünschenswerter Trend, von welchem allerdings fast nur die Musikindustrie und nur sehr wenig die Musiker profitieren. Deshalb sollte man neben dem Erwerb von originalem Liedgut auch andere Alternativen näher betrachten:
Eine sehr beliebte Methode ist der Download von YouTube Videos und die dann folgende Umwandlung in Mp3-Dateien, was heute mit verschiedenen Programmen ganz einfach funktioniert. Dennoch streiten sich hier die Geister, was zu verschiedenen Standpunkten führt:
Die eine Seite argumentiert, dass ein YouTube Download eine Raubkopie darstellt und es sich somit um eine vorsätzliche und widerrechtliche Aneignung eines Musikstücks oder Videos handelt. Die andere Seite wiederum vertritt den Standpunkt, dass bereits bei der Nutzung von YouTube ein Download erfolgt, welcher nur eben im Browsercache stattfindet und sich in ein selbstdefiniertes Verzeichnis auf der Festplatte speichert. In diesem Fall würden dann der Uploader und YouTube selbst die Verantwortung zur Wahrung der Rechte dritter tragen. Ich kann und möchte an dieser Stelle keine juristische Beratung leisten und empfehle deshalb vorsichtig mit dem Thema umzugeben. Bislang scheint es noch eine Grauzone für private Nutzer zu sein. Dennoch: Videos (somit auch die Musik), die offensichtlich zum Download freigegeben sind, dürfen auch heruntergeladen werden. Dieser feine Hinweis muss dann aber direkt beim Video angegeben und vom Uploader gewollt sein.
Viel besser und rechtlich sauber ist die Plattform Jamendo, die ich bereits oben kurz erwähnt habe. Dort wird freie Musik zur Verfügung gestellt, welche kostenlos und legal heruntergeladen werden kann. Das ist möglich, da alle Musikstücke unter Creative-Commons-Lizenzen veröffentlicht werden, was also bedeutet, dass der Interpret selbst bestimmen kann, welche Rechte er an den Liedern abtritt und welche er sich einbehält. So kann eine Band sagen, dass jeder ihr Album kostenlos herunterladen kann, aber kein Geld mit den Liedern verdienen darf und auch keines der Lieder bearbeiten bzw. in eigene Werke einbinden darf. Außerdem könnte die Band noch sagen, dass ihr Name erwähnt werden muss, wenn ihre Lieder veröffentlicht werden. Es gibt dabei zahlreiche Varianten, die stets beim Download zu sehen sind und auch beachtet werden sollten. In der Regel sind diese Lizenzen aber problemlos zu erfüllen und stellen kein Problem dar, wenn man bedenkt, dass die Musik stets kostenlos und legal ist.
Über 800.000 User können bei Jamendo auf ein Repertoire von mehr als 35.000 Alben von über 19.000 Musikern zurückgreifen. Wer bestimmte Künstler dennoch unterstützen will, hat die Möglichkeit, eine Spende an diese zu tätigen. Natürlich kann man dort keine bekannten und international erfolgreichen Musiker finden (die sind ja auch bei der Musikindustrie unter Vertrag), sondern bekommt Musik geboten, die von Bands und einzelnen Musikern gemacht wurde, denen es mehr um die Sache geht, als um Geld. Die passende Musik für einen selbst zu finden, bedarf einiger Handarbeit und kann viel Zeit kosten und doch kann man ganz schnell eine super Playlist zusammenstellen.
Interpreten und Nutzer profitieren gleichermaßen von Jamendo – einfach mal selbst testen
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