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Fair tragen – Faire Mode im Internet bestellen

Fair gehandelte Kleidung ist heutzutage von "normaler" Kleidung nicht mehr zu unterscheiden

Die großen Textilkonzerne wie H&M, Adidas, Nike oder auch The North Face lassen vorwiegend in Billiglohnländern produzieren. Dort werden die Kleidungsstücke unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen gefertigt und die Arbeiter*innen erhalten Löhne, von denen sie kein normales Leben bestreiten können. Sie arbeiten oft 12 Stunden täglich, teilweise sogar mehrere Tage am Stück und erhalten dafür umgerechnet knapp 30-40 Euro monatlich, was selbst in Ländern wie Bangladesch zu wenig ist. Sie klagen über Müdigkeit und enormen Arbeitsdruck, was die Aufseher in den Produktionsstätten der Konzerne ganz und gar nicht interessiert. Wer nicht zügig arbeitet, wird geschlagen oder sexuell missbraucht. Widerstand gegen die Aufseher führt zur Kündigung und damit zum Verlust des lebenswichtigen Arbeitsplatzes.

In Fabriken in China, Bangladesch, Indien oder beispielsweise der Türkei sitzen die meist weiblichen Arbeiter*innen an ihren Nähmaschinen und fertigen Billigmode, die wir Wochen später in Deutschland kaufen können. Ihr Arbeitsumfeld ist heruntergekommen, teilweise fehlen Fenster in den Fabriken und auch sonst ist oft nur eine stinkende Toilette für alle Mitarbeiter*innen vorhanden. Arbeits- und Hygienestandards werden bewusst nicht eingehalten. Es sind Textilsklav*innen, darunter viele Kinder, die ihr Leben lang für unsere günstige Mode leiden müssen.

Leider sind auch die übertrieben hohen Preise von Adidas und anderen Markenfirmen keine Garantie für gute Arbeitsbedingungen, da auch dort die Belegschaft gnadenlos ausgebeutet wird und unter abartigen Bedingungen arbeiten muss. Hier ist das Motiv klar: Billig produzieren und sehr teuer verkaufen! Der Gewinn geht an gierige Konzerne, die sich nicht um bessere Arbeitsbedingungen bemühen, obwohl dadurch die Klamotten nicht einmal teurer sein müssten.
Außerdem nutzen die Konzerne konventionelle Baumwolle, die nicht nur doppelt soviel Wasser wie Bio-Baumwolle verbraucht, sondern auch unter dem Einsatz von giftigen Pestiziden und Gentechnik hergestellt wird. Die Pflücker*innen, besonders Kinder, erhalten unmenschliche Löhne, erkranken an den Pestiziden und arbeiten täglich rund 12 Stunden unter schlechten Arbeitsbedingungen. Bislang haben die Hersteller ihr Sortiment gar nicht oder nur sehr minimal auf echte Bio-Baumwolle umgestellt!

Wer diese skrupellosen Machenschaften nicht weiter unterstützen will, sollte fair gehandelte Kleidungsstücke aus Bio-Baumwolle oder anderen nachhaltigen Materialien kaufen. Der faire Handel garantiert gerechte, lebenswerte Löhne, gute Arbeitsbedingungen und Gewerkschaften. Außerdem ist Kinderarbeit streng verboten, sodass die Kinder zur Schule gehen und ein normales Leben führen können. Fair gehandelte Bio-Baumwolle verbietet giftige Pestizide und Gentechnik, garantiert aber gleichzeitig gute Löhne und Arbeitsbedingungen. Auch hier ist Kinderarbeit verboten!

Faire Kleidung gibt es oft leider nicht einfach so in jeder Innenstadt zu kaufen. Zwar gibt es vereinzelt Kleidungsläden, die ausschließlich fair gehandelte Kleidungsstücke verkaufen und doch findet der Verkauf zu einem großen Teil über das Internet statt. Nachfolgend sind verschiedene Onlineshops und Ladengeschäfte aufgeführt, die ihr Sortiment unterschiedlich gestaltet haben, aber im Kern alle Wert auf faire und umweltfreundliche Produktionsbedingungen legen.
Zwar mögen die etwas höheren Preise im ersten Moment abschreckend wirken, wenngleich bedacht werden sollte, dass die Kleidungsstücke qualitativ hochwertig sind und zugleich – wie bereits erwähnt – gute Arbeitsbedingungen und Löhne garantiert werden. Es ist also durchaus vernünftig, wenn man sich ein Kleidungsstück für 100 Euro kauft, das viele Jahre getragen wird, statt sich über den gleichen Zeitraum mehrere minderwertige Kleidungsstücke bekannter Kleidungsketten zum insgesamt gleichen Preis zu kaufen. Des Weiteren kostet Markenkleidung namhafter Hersteller oftmals gleich viel oder gar deutlich mehr. Auch wer bisher mit fairer und umweltfreundlicher Kleidung keine oder nur kaum Berührungspunkte hatte, sollte einen Blick in das Sortiment der verschiedenen Anbieter werfen. In den letzten Jahren hat sich in diesem Bereich nämlich viel getan, sodass öko-faire Kleidung optisch und qualitativ der konventioneller Markenkleidung  in nichts nachsteht.

Die nachfolgende Liste ist keinesfalls vollständig, wird aber von Zeit zu Zeit entsprechend ergänzt. Empfehlungen werden im Kommentarbereich gerne entgegengenommen und nach Prüfung ggf. in die Liste aufgenommen.

  1. Zündstoff Clothing – Onlineshop mit angeschlossenem Ladengeschäft in Freiburg im Breisgau. Es werden diverse Marken im Sortiment geführt. Neben Kleidung werden auch verschiedene Kosmetikartikel angeboten. Zündstoff bietet unter dem Label „zündstoff.basics“ auch eine eigene Kollektion an.
  2. Fairticken – Onlineshop mit angeschlossenem Ladengeschäft in der Bielefelder Altstadt. Es werden verschiedene Labels geführt. Schwerpunktmäßig sind die angebotenen Produkte vegan. Bettwäsche und Handtücher sowie eine eigene vegane Schuhkollektion runden das Sortiment ab.
  3. gruene wiese – Neben zwei verschiedenen Ladengeschäften in Münster, die beide verschiedene Schwerpunkte verfolgen, kann auch online bestellt werden. Die Auswahl in den Geschäften ist aber meist etwas größer. Neben öko-fairer Kleidung werden auch Trinkflaschen, Bettwäsche und ähnliche Produkte angeboten.
  4. grünschnabel – Auch in Leipzig kann vor Ort fair eingekauft werden. Einen Onlineshop gibt es aber natürlich zusätzlich auch noch. Neben einer breiten Auswahl fairer Kleidungsstücke wird das Sortiment mit fairer, nachhaltiger Kindermode und netten Geschenkideen vervollständigt.

Bildquelle Artikelbild oben: „Clothing By Iris“ von Joel Penner unter der Lizenz CC BY 2.0 via Flickr

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8 Kommentare

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    Sean
    24. Januar 2011 um 10:53

    Hallo, ist ne gute Sache mit der Kleidung aus Bio-Baumwolle. Habe mir schon einige Shops angeguckt! Besten Gruß

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    Anonym
    18. Dezember 2011 um 18:48

    Sehr gut das jemand mal sowas recherchiert und im Internet veröffentlicht. Vielen Dank dafür!!!

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    Daniel
    24. Januar 2012 um 11:21

    Einen hätte ich noch:
    http://www.grundstoff.net

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    Anonym
    2. März 2012 um 23:49

    Hallo, toller Blog! Ich habe hier einige Anregungen gefunden und freue mich, dass es doch noch Menschen mit Verantwortungsgefühl gibt. Klasse!

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    Wie man richtig lebt Glückssuche
    20. Januar 2013 um 15:04

    Bin zufällig auf deinen Blog gestoßen und echt froh darüber. Es gibt also doch noch Menschen, die über etwas anderes als H&M Mode und Kosmetik bloggen.
    echt guter Post. Beschäftige mich selbst damit, weil ich ehrenamtlich im fairen Handel tätig bin und das was du hier schreibst ist wirklich sehr informativ und auch gut zu lesen, obwohl ich mir normalerweise nicht so lange Blogeinträge durchlese ;D Und danke für die tollen Anregungen mit den Onlineshops!
    Liebe Grüße http://lebenssuche-glueck.blogspot.de/

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    Fräulein Flausch
    26. Januar 2013 um 17:12

    Fantastisch, Thorge, danke 🙂

    Anna

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    Anonym
    11. Februar 2013 um 13:59

    Hallo alle zusammen,
    es fehlt noch unser Onlineshop für Fair Trade Kleidung:
    Wir bieten öko-faire Streetwear & Hoodies aus 100% Bio Baumwolle:
    http://green-shirts.com/

    Liebe Grüße
    Niklas

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    Florian
    25. Februar 2013 um 11:44

    Schaut gern auch im Do-Change-Shop vorbei. Dort gibt es Fair Wear-Kleidung mit dem Zusatz, dass globale Probleme auf der Kleidung dargestellt werden. Wir werben für mehr Aufmerksamkeit für oftmals ignorierte Probleme.

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