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Indonesische TextilarbeiterInnen – zwischen Ausbeutung und Widerstand!

Woher stammt eigentlich meine Kleidung und wer hat diese für mich genäht, mag sich der eine oder die andere schon einmal gefragt haben. In der Vergangenheit gingen bereits etliche Skandale durch die Medien, wo stets Fälle von Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung aufgedeckt werden konnten. Große Textilkonzerne bemühen sich um ein gutes Image und beteuern, dass solche Behauptungen unberechtigt sind und ihre Sozialstandards gute Arbeitsbedingungen in ihren Fabriken garantieren. Doch wie sieht die Realität wirklich aus?

Ari Lazuardi Pratama, Leiter der Advocacy Abteilung der Gewerkschaft Trade Union Right Center (TURC), kennt das wahre Gesicht der Textilindustrie und hat, in Zusammenarbeit zwischen dem Institut Südwind und TURC, hierfür eine Interviewreihe mit indonesischen TextilarbeiterInnen koordiniert. Sie arbeiten unter anderem für Zara, Adidas, Nike, Esprit und H&M. Die Ergebnisse der Studie hat er am Freitag, dem 09. November, im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung, zu der die Clean Clothes Campaign (CCC) Aktivgruppe Kiel eingeladen hatte, vorgestellt. Rund 20 Personen, darunter VertreterInnen der Deutsch Indonesischen Gesellschaft S-H, zwei gelernte Schneiderinnen und Fachpromotor für nachhaltige Beschaffung und Fairen Handel vom Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein (BEI) Markus Schwarz, folgten dieser Einladung.

Der Vortrag wird gegen 18:00 Uhr von Waltraud Waidelich (Frauenwerk der Nordkirche, Kampagne für Saubere Kleidung)
eingeleitet. Hierbei erwähnt sie die seit 1997 erfolgreich stattfindende internationale Arbeit der Kampagne für Saubere
Kleidung und verweist auf die die Forderungen der Initiative. Diese setzt sich demnach für feste Beschäftigungsverhältnisse,
existenzsichernde Löhne, Vereinigungs- und Tariffreiheit, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen, Sanktionen bei sexuellen Übergriffen, die Abschaffung der Kinderarbeit und gegen erzwungene Überstunden in der Textilindustrie ein. Oftmals werden besonders die ersten beiden Punkte von den Unternehmen nicht eingehalten. Die International Labour Organisation (ILO) Kernarbeitsnormen werden durchgehend von namhaften Bekleidungsherstellern nicht eingehalten.
Die Kampagne für Saubere Kleidung hat allerdings bereits erreicht, dass viele Konzerne ihre Unterlieferanten zu besseren
Produktionsbedingungen verpflichtet haben. Dennoch bleibt die Glaubwürdigkeit dieser Selbstverpflichtungen weiterhin kritisch zu betrachten. Zudem verdeutlicht Waltraud Waidelich, dass China die Weltrangliste der internationalen Kleidungsexporte anführt und gefolgt von der Türkei, Indien und Bangladesch ist. Indonesien liegt auf Rang 7.

Direkt im Anschluss stellt Ari Lazuardi Pratama die von TURC und einer weiteren indonesischen Nichtregierungsorganisation
durchgeführte Studie vor und zeigt mit dieser einmal mehr, wie unmenschlich die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie
tatsächlich sind. Wir erleben immer stärker werdende neoliberale und globalisierte Märkte, die großen Textilkonzernen eine ideale Plattform bieten, um eigene Profitinteressen durchzusetzen und die arbeitenden Menschen ausbeuten zu können. Lazuardi Pratama ist studierter Jurist und innerhalb der Organisation für die Rechtsberatung zuständig, sodass er bereits zahlreiche indonesische TextilarbeiterInnen vor Gericht unterstützt hat. Zudem konnte er Einblick in verschiedene Fabriken nehmen und mit vielen ArbeiterInnen vor Ort sprechen. TURC hat dabei die Fabriken PT Nikomas Gemilang (stellt für Nike, Adidas her – 80.000 Beschäftigte), PT Myung Sung Indonesia (Zara, Inditex), PT Sai Apparel Indonesia (Esprit, H&M – 6000 Beschäftigte) , PT Kaho Indah Citra Garment (Adidas – 800 Beschäftigte) und PT Framas Plastic Technology (Hauptsächlich Sohlen für Adidas – Hauptbüro in Deutschland – Tochterunternehmen u.a. in China und Hongkong) überprüft. Oftmals
ist der direkte Kontakt zu den ArbeiterInnen gar nicht möglich gewesen, konnte jedoch über Gewerkschaften hergestellt werden. Insgesamt sind 85 ArbeiterInnen befragt worden, was eine vergleichsweise hohe Zahl ist und somit eine gute Aussagekraft hat. 12 dieser Personen sind gewerkschaftlich organisiert bzw. sind es in der Vergangenheit gewesen.

In der Studie sind beispielsweise Name, Alter und Geschlecht erfasst worden. Es zeigt sich somit eindeutig, dass zum größten
Teil Frauen im Alter von 20-40 Jahren in der Textilindustrie beschäftigt sind. Schätzungsweise 70 Prozent der weltweit Beschäftigten in der Textilbranche sind Frauen. Außerdem geht aus der Studie hervor, dass zwischen den geprüften Fabriken Produktionsketten bestehen: Somit liefert PT Framas die Sohlen für beispielsweise Adidas Fußballschuhe und Sneaker, ehe diese bei PT Nikomas mit den dort produzierten Schuhoberteilen verbunden werden.
8-12 Stunden müssen die indonesischen ArbeiterInnen täglich Kleidungsstücke nähen, obwohl die Regierung maximal 40 Stunden in der Woche gesetzlich zugelassen hat. Des Weiteren müssen 52 Prozent der Angestellten gegen den eigenen Willen an Feiertagen arbeiten. Laut Gesetz sind alle 4 Stunden 30 Minuten Pause vorgesehen, was bewusst vom Management beschnitten wird. Viele haben davon berichtet, dass sie bereits 30-60 Minuten vor dem offiziellen Arbeitsbeginn anfangen und später als vereinbart Feierabend machen. Bei Zara/Inditex sowie Adidas gilt sogar die Zielvorgabe, dass mindestens acht Textilteile pro Person hergestellt werden müssen, weil man ansonsten bis zum Erreichen der Vorgabe weiterarbeiten muss.

Des Weiteren dürfen ArbeiterInnen während der Arbeit nicht auf Toilette oder ein muslimisches Gebet ausüben, obwohl dieses für gläubige Menschen in Indonesien von hohem Stellenwert ist. PT Framas geht sogar soweit, dass es für 100 Angestellte 2 Toilettenkarten gibt, die zum Gang auf die Toilette berechtigen. Somit kommt es oftmals vor, dass viele Personen nicht rechtzeitig oder gar nicht die Toilette aufsuchen können. In vielen Fällen ist die Toilette gleichzeitig als Pausenraum für alle Angestellten vor Ort vorgesehen. Auch das Verlassen der Fabrik ist während der Arbeitszeit nicht gestattet oder nur unter sehr strenger Kontrolle des Sicherheitsdienstes. Immer wieder verweist das Management auf die Zielvorgaben, die während der regulären Arbeitszeiten nicht zu schaffen sind, sodass die ArbeiterInnen zu Überstunden gezwungen werden. Wer die Überstunden ablehnt oder dem Management widerspricht, wird in seiner Position herabgestuft und darf nie wieder bezahlte Überstunden leisten. Die Ironie dabei ist, dass die Beschäftigten viele Überstunden machen möchten, weil das Grundgehalt niemals zum Leben ausreicht und sie somit auf die Zusatzzahlung angewiesen sind. 85 Prozent haben angegeben, dass der
gezahlte Lohn nicht zur Grundsicherung ausreicht und sie im Schnitt mit umgerechnet 130 Euro auskommen müssen. Damit sind lediglich 50-60 Prozent der Grundbedürfnisse gedeckt. Sie müssten somit mindestens etwa 174-214 Euro verdienen, was selbst durch den gesetzlich festgelegten Mindestlohn in Indonesien nicht erreicht wird, zumal dieser je Provinz unterschiedlich hoch ausfällt.

Wie können die Menschen von so wenig Geld leben? Sie sind letztlich einem extremen Sparzwang ausgesetzt und essen nur einmal täglich! Viele haben sich dazu noch stark verschuldet, was die enorme Wichtigkeit der Überstunden für die ArbeiterInnen erklärt. 53 Prozent der Befragten haben gegenüber Lazuardi Pratama geäußert, dass sie ihr Gehalt erst sieben Tage nach dem vereinbarten Termin erhalten. Fast alle Befragten beklagen, dass sehr hohe Abzüge für Steuern und Sozialversicherung von ihrem Gehalt abgehen, obwohl dieses laut Gesetz bei dieser Gehaltshöhe nicht zulässig ist. 44 Prozent der Frauen sind mindestens schon einmal während der Arbeitszeit Opfer von sexueller Gewalt geworden. Allgemein sind Frauen in der Textilindustrie noch niedriger gestellt, als ihre männlichen Kollegen und müssen sich zumeist einen sehr beleidigenden Umgangston ihnen gegenüber gefallen lassen. Dabei werden sie als schmutzig und dumm beleidigt oder werden mit tierischen Bezeichnungen angesprochen, was besonders unter gläubigen Musliminnen und Muslimen eine starke Beschimpfung darstellt. Dieser herbe Umgangston tritt meist dann auf, wenn die Zielvorgaben nicht eingehalten werden.
Rund ein Viertel der Frauen berichten, dass sie vor Vertragsunterzeichnung Angaben zum Beziehungsstatus und zur Kinderplanung machen mussten. Wer einen Kinderwunsch geäußert hat, ist gar nicht erst eingestellt worden. Auch das ist abermals ein Eingriff in die persönliche Würde eines Menschen. Zudem gewähren die Textilkonzerne keinen Mutterschutz und keine Auszeit bei Unterleibschmerzen, obwohl ein Mutterschutz von drei Monaten gesetzlich zulässig ist und Frauen in Indonesien wegen Unterleibschmerzen zwei Tage ohne Lohnkürzungen von der Arbeitsstelle fernbleiben dürfen. Wer sich auf diese Gesetze beruft, bekommt seinen Vertrag nicht verlängert oder weniger Gehalt ausgezahlt. Außerdem sieht die nationale Gesetzgebung vor, dass Frauen kurz vor der Geburt bzw. kurz nach der Geburt dauerhaft einen Stuhl zur Verfügung haben müssen. Auch dieses wird bewusst vom Management unterwandert, was die Fabrik PT Framas deutlich aufzeigt: Zwischen den Jahren 2008 und 2010 durften die Beschäftigten im Sitzen arbeiten, was das Management danach unterbinden wollte. Seitdem müssen alle ArbeiterInnen den ganzen Tag im Stehen arbeiten. Dieser Schritt wird damit begründet, dass so ein effizienteres Arbeiten gewährleistet sei. Auch die medizinische Versorgung in den einzelnen Fabriken ist unzureichend, weil diese schlecht ausgestattet oder nur sehr schwer zu erreichen ist.

Viele TextilarbeiterInnen sind in den meisten Fällen schlecht informiert und nicht darüber aufgeklärt, ob sie einen befristeten
Vertrag haben oder als LeiharbeiterIn beschäftigt sind. Des Weiteren sind sie nicht einmal über den Code of Conduct (CoC) informiert, in dem Unternehmen Verantwortung gegenüber ihren MitarbeiterInnen und der Umwelt versprechen. Fast 80 Prozent der Befragten haben zu Beginn ihrer Tätigkeit in der Fabrik keine Einweisung in die Arbeitsabläufe bekommen. Auch Betriebsräte gibt es in Indonesien nicht, obwohl diese, in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften, sehr wichtig für die Verbesserung der Bedingungen wären.

Ari Lazuardi Pratama kritisiert darüber hinaus, dass es keine soziale Sicherung gibt, wie sie beispielsweise in Deutschland
vorherrscht. Zwar hat es 2002 in Indonesien ein Gesetz gegeben, dass dieses Problem beheben sollte, was letztlich aber wegen der schlechten Umsetzung sein Ziel verfehlte. Von der Sozialversicherung profitieren somit nur sehr wenige ArbeitnehmerInnen. Die Gewerkschaften streiten seit jeher für eine Verbesserung dieser Situation und erfahren dabei viele Widerstände. Wer Mitglied in der Gewerkschaft ist, muss mit Einschüchterungen und einer beruflichen Herabstufung rechnen. LeiharbeiterInnen dürfen sich per se nicht gewerkschaftlich organisieren. Konfliktfälle werden in den indonesischen Fabriken teilweise sogar mit Militär gelöst, wie 21 Prozent der Befragten angegeben haben.

Aus der Studie geht somit eindeutig hervor, dass die Mehrheit der Textilkonzerne Arbeitsrechte verletzt und gesetzliche Bestimmungen bewusst ablehnt. Besonders indonesische Gewerkschaften versuchen starken Druck auf die Textilbranche auszuüben, was bislang erfolglos geblieben ist. Schließlich sind die Unternehmen zur Verbesserung von Sozialstandards nicht gezwungen und werden somit nichts an der aktuellen Situation ändern. Bislang handelt die indonesische Regierung ebenfalls viel zu schwach und hätte längst viel strengere Gesetze einführen müssen. Dann wäre auch die strafrechtliche Verfolgung von Ausbeutung problemlos durchsetzbar. Es können bereits heute Gesetzesüberschreitungen bei der Polizei gemeldet werden, was in fast allen Fällen erfolglos bleibt, weil die Ordnungshüter zumeist korrupt sind und die gesetzlichen Bestimmungen
selbst nicht kennen. Anzeigen der TextilarbeiterInnen werden von der Polizei von vornherein abgewiesen, weil diese Problemklärung angeblich ausschließlich Aufgabe der Arbeitgeber sei.

Im unternehmenseigenen CoC versprechen die überprüften Konzerne gute Arbeitsbedingungen, ein Verbot von Kinderarbeit und Nachhaltigkeit. Ganz eindeutig werden deutsche KonsumentInnen bewusst getäuscht, damit diese ein gutes Gewissen behalten und weiterhin viel Geld für deren Kleidung ausgeben. Die Realität sieht hingegen skrupellos und ungerecht aus, was die VerbraucherInnen im Geschäft natürlich nicht sehen. Es müssen andere Bedingungen geschaffen werden, damit die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen endlich ein Ende haben. Zunächst muss die Frage geklärt werden, wie der Staat geltendes Recht verbindlich durchsetzen kann. Die Menschen müssen ihre eigenen Rechte (besser) kennen und Gewerkschaften brauchen eine stärkere Position in der Wirtschaft, damit sie mehr Einfluss auf die Konzerne nehmen können. Die multinationalen Unternehmen müssen dauerhaft internationale Sozialstandards in ihren Fabriken und bei Zulieferern sicherstellen. Da viele Zulieferbetriebe untereinander kooperieren, wird schnell unklar, wer wofür die Verantwortung zu tragen hat, zumal viele Aufträge für maximal drei Monate von einem Zulieferer ausgeführt werden und damit die Verfolgung abermals erschwert wird.

Gewerkschaften benötigen dringend mehr Einfluss, damit sie, gemeinsam mit der Gesellschaft, die Textilunternehmen zur Umsetzung von Sozialstandards zwingen können. Das muss eine langfristige Strategie sein, die nicht nur für einzelne Hersteller, Aufträge und/oder Zulieferer gilt. Das patriarchalische Gesellschaftssystem in Indonesien müsste endgültig abgeschafft werden, damit Frauen die selben Rechte zugesprochen werden. Internationale Netzwerke wären ein weiterer Schritt, weil so Reformen gemeinsam bewirkt werden könnten. Würde sich Indonesien durch den entstehenden Druck verändern, hätte das eine Vorbildfunktion für die Arbeitenden in anderen Billiglohnländern und könnte so langfristig zu Veränderungen führen.

Es gibt dennoch Unternehmen, die bewusst faire Kleidung herstellen lassen und nicht ausschließlich extrem monetär denken. Oftmals liegen sie im preislichen Mittelmaß und sind ähnlich teuer wie Markenbekleidung namhafter Hersteller.  Ein hoher Preis
garantiert also längst nicht gute Arbeitsbedingungen, was leider zu oft gedacht wird. Bei einem Turnschuh für 100 Euro gehen
schätzungsweise 5 Euro an die produzierende Fabrik, wobei der Lohnanteil bei 40 Cent liegt. Deutliche Lohnerhöhungen müssten also keinesfalls den Verkaufspreis steigen lassen! Es würde letztlich nur weniger Profit für das Management und die Aktionäre bedeuten.

Nach seinem sehr interessanten Vortrag kommen wichtige Nachfragen und eine lebhafte Diskussion unter den BesucherInnen auf. Auf Nachfrage gibt Ari Lazuardi Pratama an, dass zwar bei keinem der untersuchten Unternehmen Fälle von Kinderarbeit aufgefallen sind und dennoch mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass viele Ausweise der ArbeiterInnen gefälscht sind und somit illegal Kinder in den Fabriken arbeiten. Er teilt zudem die Einschätzung, dass ein Boykott dieser Hersteller sinnvoll sein kann, sofern er konsequent durchgeführt wird und es dennoch von großer Wichtigkeit ist, dass die ArbeiterInnen ihren Arbeitsplatz behalten können und dafür angemessen entlohnt werden. Dies funktioniert nur durch eine Umverteilung des Reichtums innerhalb der Gesellschaft, damit die aktuell herrschenden Verhältnisse überwunden werden. Dieses wäre eine wichtige Maßnahme für Indonesien, obwohl die Schere zwischen arm und reich dort vergleichsweise nicht so weit auseinandergeht.

Wir selbst müssen unser Konsumverhalten überdenken und darauf achten, dass wir fair gehandelte Kleidung kaufen und allgemein viel weniger Kleidung konsumieren. Wir müssen weg von diversen Modetrends und hin zu zeitloser Kleidung. Des Weiteren sollten wir durch kreative Aktionen auf die Missstände aufmerksam machen und zugleich die Bundesregierung fordern, weil sie maßgeblich zu dieser Art von Menschenrechtsverletzungen beiträgt: Derzeit versuchen Deutsche Unternehmensverbände und die Bundesregierung zu verhindern, dass die EU-Kommission eine Transparenz-Richtlinie verabschiedet, wonach Unternehmen zukünftig verpflichtet werden sollen, regelmäßig über die Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf Umwelt und Menschen in der gesamten Lieferkette zu berichten. Durch ihre Blockadehaltung deckt die Bundesregierung die Zahlung von Hungerlöhnen, Ausbeutung und Misshandlung am Arbeitsplatz und Unterdrückung von Gewerkschaften von Zulieferbetrieben deutscher Unternehmen. Unter dem Titel „Regieren statt Blockieren – Aufdecken statt Decken!“ findet eine Transparenz-Kampagne statt, zu der jede/r aktiv werden kann.

Es müssen langfristig mindestens die ILO Kernarbeitsnormen eingehalten werden, damit gerechte Sozialstandards in der Textilindustrie herrschen, Unternehmen nicht weiterhin ihren profitorientierten Kurs fahren und den ArbeiterInnen endlich
gerechte Perspektiven aufgezeigt werden können. Dafür müssen wir uns alle einsetzen, unser Konsumverhalten überdenken und kritisch Druck auf Konzerne und Politik ausüben.

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1 Kommentar

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    Martina
    22. Mai 2014 um 20:33

    Danke für die Info aber müssen die nicht bis zu 14h arbeiten oder ist das nur in der Schuhherstellung?
    Ich habe dich Zitiert in meinem Blog

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